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Der Zweck des GEG – Gebäudeenergiegesetz

 

Das Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG, vereint seit dem 01. November 2020 die bisher gültigen Gesetze und Verordnungen im Bereich der energetischen Anforderungen bei Wohngebäuden und Nicht-Wohngebäuden – Energieeinsparverordnung (EnEV), Energieeinsparungsgesetz (EnEG) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG).

Schematische Übersicht und Zeitachse des GEG

Schematische Zusammensetzung und Zeitachse des Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Das Gebäudeenergiegesetz ist ein Artikel des Gesetz zur Vereinheitlichung des Energieeinsparrechts für Gebäude und zur Änderung weiterer Gesetze. Innerhalb dieses Gesetzes macht das GEG den mit Abstand größten Teil aus. Das Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden, kurz GEG, umfasst 114 Paragraphen auf 114 Seiten und ergänzend 11 Anlagen. Link zum vollständigen GEG

Die Artikel in der Übersicht

Die Artikel in der Übersicht

  • Artikel 1: Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden (Gebäudeenergiegesetz – GEG)
  • Artikel 2: Änderung des Baugesetzbuchs
  • Artikel 3: Änderung des Hochbaustatistikgesetzes
  • Artikel 4: Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes
  • Artikel 5: Änderung des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen
  • Artikel 6: Änderung des Energieverbauchskennzeichnungsgesetzes 
  • Artikel 7: Änderung der Verordnung über die Prüfung zu anerkannten Abschluss Geprüfter Konstrukteur/Geprüfte Konstrukteurin 
  • Artikel 8: Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 
  • Artikel 9: Änderung der Marktstammdatenregisterverordnung 
  • Artikel 10: Inkraftreten, Außerkrafttreten

§1 Zweck und Ziel des Gebäudeenergiegesetzes

Im Gesetz ist der Zweck wie folgt festgehalten: „(1) Zweck dieses Gesetzes ist ein möglichst sparsamer Einsatz von Energie in Gebäuden einschließlich einer zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energien zur Erzeugung von Wärme, Kälte und Strom für den Gebäudebetrieb.”

Abschnitt 2 beinhaltet die Zielsetzung, die wie folgt definiert worden ist: „(2) Unter Betrachtung des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit soll das Gesetz im Interesse des Klimaschutzes, der Schonung fossiler Ressourcen und der Minderung der Abhängigkeit von Energieimporten dazu beitragen, die energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung sowie eine weitere Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte zu erreichen und eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen.”  

Quelle:  Bundesanzeiger Verlag

 

Gebäudeenergiegesetz (GEG): Die relevanten Veränderungen

Im Allgemeinen

  1. Die grundsätzlichen Berechnungsverfahren und Abbildungen der Gebäude sind ohne relevante Verschärfungen bzw. Anpassungen erhalten geblieben. Dies gilt sowohl für Neubau- als auch für Sanierungsprojekte. 
  2. Der zu erreichende Primärenergiebedarf (Qp) [kWh/m2a] wird weiterhin wie in der Energieeinsparverordnung (EnEV) vom Referenzgebäude übernommen und um 25 % reduziert. 
  3. Diese Anforderung bildet den Neubaustandard ab und wurde nun erstmals als Niedrigstenergiegebäude definiert
  4. Ein elementarer Aspekt des Gesetzes ist die Nutzung von gebäudenah erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien. Diese Erzeugung kann nun erstmals in die energetische Bilanzierung des Gebäudes auf Ebene der Primärenergie mit einberechnet werden. 

Die Lüftungssysteme betreffend

  1. Wurde die Abluftanlage auch als solche in der EnEV und der darin enthaltenen Referenztechniktabelle als bedarfsgeführt mit geregeltem DC-Ventilator und einem Anlagenluftwechsel nA = 0,35 h-1 abgebildet, wird nun im GEG das Referenzgebäude mit einer nicht bedarfsgeführten Abluftanlage konzipiert.
  2. Die bedarfsgeführte Lüftungsanlage ist jetzt ein Baustein, der es ermöglicht, die vorgegebenen Ziele zu unterschreiten. Möglich wird das durch die Tatsache, dass die bedarfsgeführte Lüftungslage als Referenzanlage nicht mehr im theoretischen Bauvorhaben (Referenzgebäude) verortet ist. 
  3. Somit steht ein Gebäude mit bedarfsgeführter Lüftungsanlage, im Vergleich zum Referenzgebäude, besser in der Bilanzierung da.

Die Berechnungen betreffend

Die Berechnung und damit die Bilanzierung der Gebäude wird nach der Norm DIN V 18599 durchgeführt. Dabei wird ein Referenzgebäude in gleicher Geometrie, Gebäudenutzfläche und Ausrichtung, wie das zu errichtende oder reelle Gebäude abgebildet und erschaffen damit eine Vergleichbarkeit.  

Die Norm DIN V 18599 besteht aus 13 Teilen, was komplexe Berechnungen zur Folge hat. Eine Durchführung ist daher nur mit entsprechender Software möglich. Als vorteilhaft erweist sich jedoch die Möglichkeit, Wohngebäude sowie Nicht-Wohngebäude gleichermaßen abbilden zu können. Das zu berechnende Gebäude kann überdies als Einzonenmodell bzw. Mehrzonenmodell abgebildet werden. Siehe hierzu die obenstehende schematische Abbildung. 

Das GEG in der Aereco Normen-Broschüre

Unsere neue Broschüre bietet alle relevanten Informationen über das GEG auf einen Blick zusammengefasst und praxisnahe Beispiele. Über den folgenden Link können Sie die kostenlose Broschüre online einsehen und abspeichern.

Normen-Broschüre downloaden

 

Energetische Bilanzierung nach GEG – DIN V 18599

Kreislauf der Faktoren der energetischen Bilanzierung nach GEG

 

Bedarfsgeführte Abluftsysteme mit oder ohne Abluftwärmenutzung, Zu- und Abluftsysteme mit WRG oder dezentrale Lüftungssysteme mit WRG: Aereco bietet für jeden Einsatzbereich eine passende Lüftung.
Im Neubau und in der Sanierung (Heizungsaustausch oder Förderung) ist das Erreichen eines energetischen Zielwerts nach GEG vorausgesetzt. Wie dieser erreicht werden kann, gibt der Gesetzgeber in weiten Grenzen vor. Somit sind viele Baumaßnahmen- und Anlagenkombinationen möglich. In unserer Broschüre zur energetischen Bilanzierung nach DIN V 18599 wurden zwei Neubau- und zwei Sanierungsprojekte mit unterschiedlichen Dämmstandards und Heizsysteme bilanziert. Hier wurden der Primär- und Endenergiebedarf sowie die resultierenden Effizienzhausniveaus untersucht.

Mit allen Aereco Lüftungssystemen ist es möglich, die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu unterschreiten.

Welche Lüftung?

  • Ohne Lüftung
  • Aereco Abluftsystem
  • Aereco Abluftsystem mit Abluftwärmenutzung (AWN Connect / AWN WPA / AWN T.Flow)
  • Aereco zentrale Zu- und Abluftsysteme mit WRG (InspirAIR)
  • Aereco dezentrale Lüftung mit WRG (LAD)

Welche Dämmung?

In der Referenzdämmung sind bestimmte Dämmungsstandards hinterlegt. Werden diese verbessert, so kann eine Senkung des Primärenergiebedarfs erreicht werden. Für die Bauhülle (Außenwand, Dach, Fenster usw.) ist die Kenngröße HT (Transmissionswärmeverlust) relevant.

  • EH 55 (GEG-Standard) – Ht-Referenz 100 %
  • EH 40 = Ht-Referenz 55 %
 

Welche Heizung?

Der Brennwertkessel mit Solarthermie ist die Referenzheiztechnik der GEG. Durch die unterschiedlichen Faktoren können weitere Heizungsarten dazu beitragen, den Primärenergiebedarf zu senken.

  • Heizart Brennwerttechnik (Öl, Erdgas) (mit / ohne Solarthermie): Primärenergiefaktor = 1,1
  • Heizart Holz-Pellet: Primärenergiefaktor = 0,2
  • Heizart Nah- und Fernwärme aus Heizwerken: Primärenergiefaktor = 0,1 bzw. 1,3
  • Heizart Umweltenergie (z. B. Umgebungswärme / Solarthermie): Primärenergiefaktor = 0,0
  • Heizart Strom: Primärenergiefaktor = 1,8

Erneuerbare Energien

Bis spätestens Mitte 2028 müssen alle neu eingebauten Heizungsanlagen mit 65 % Erneuerbaren Energien eingebaut und betrieben werden. Hier gibt es im Sinne des GEG folgen de Alternativen zu klassischen Öl- und Gashei zungen:

  • elektrische Wärmepumpen (auch Abluftwärmepumpen – Aereco AWN)
  • Anschluss an ein Wärmenetz
  • Stromdirektheizungen
  • Hybridheizungen
  • Solarthermie
  • „H2-Ready“-Gasheizungen
  • Biomasseheizungen

Beispiele energetische Bilanzierung

Variante 1 – Bestand MFH

  • Bestand – MFH mit 15 Wohneinheiten, 5 Etagen
  • Gas-Brennwert und Solar für WW
  • Dämmung KfW 85

Gut zu wissen!

  • Nur mit einem Aereco Lüftungssystem ist es hier möglich, die Vorgaben eines Effizienzhaus-Standards zu erreichen.
  • Abluftsysteme mit Abluftwärmenutzung weisen einen Primärenergiebedarf um 30% niedriger als der Referenzwert aus.

QP  = Primärenergiebedarf | QP,max. = max. zulässiger Primärenergiebedarf des Referenzobjekts nach GEG | KfW-EH = Entsprechende KfW-Effizienhausstandard |  QEND = Endenergiebedarf | E-Kl = Energieeffizienzklasse | Primärenergiefaktoren: Erdgas = 1,1 | Fernwärme = 0,5 | Elektroenergie = 1,8

Variante 2 – Bestand MFH

  • Bestand – MFH mit 15 Wohneinheiten, 5 Etagen
  • Fernwärme
  • Dämmung KfW 85

Gut zu wissen!

  • Mit einem Aereco Abluftsystem kann der KfW Effizienzhaus-Standard 70 erreicht werden.
  • Das Upgrade auf eine AWN bzw. der Einsatz einer Luft-Luft WRG ermöglicht die Einstufung in das EH 55 Standard.

QP  = Primärenergiebedarf | QP,max. = max. zulässiger Primärenergiebedarf des Referenzobjekts nach GEG | KfW-EH = Entsprechende KfW-Effizienhausstandard |  QEND = Endenergiebedarf | E-Kl = Energieeffizienzklasse | Primärenergiefaktoren: Erdgas = 1,1 | Fernwärme = 0,5 | Elektroenergie = 1,8

Variante 3 – Neubau MFH

  • Neubau MFH mit 15 Wohneinheiten, 5 Etagen
  • Luft-Wasser Wärmepumpe
  • Dämmung KfW 55

Gut zu wissen!

  • AWN-Lüftungssysteme ermöglichen das Erreichen des EH-40 Standards.
  • Die zurückgewonnene Energie eines AWN-Lüftungssystems gilt als Erneuerbare Energie.

QP  = Primärenergiebedarf | QP,max. = max. zulässiger Primärenergiebedarf des Referenzobjekts nach GEG | KfW-EH = Entsprechende KfW-Effizienhausstandard |  QEND = Endenergiebedarf | E-Kl = Energieeffizienzklasse | Primärenergiefaktoren: Erdgas = 1,1 | Fernwärme = 0,5 | Elektroenergie = 1,8

Variante 4 – Neubau MFH

  • Neubau MFH mit 15 Wohneinheiten, 5 Etagen
  • Luft-Wasser Wärmepumpe
  • Dämmung KfW 55

Gut zu wissen!

  • AWN-Lüftungssysteme ermöglichen das Erreichen des EH-40 Standards.
  • Die zurückgewonnene Energie eines AWN-Lüftungssystems gilt als Erneuerbare Energie.

QP  = Primärenergiebedarf | QP,max. = max. zulässiger Primärenergiebedarf des Referenzobjekts nach GEG | KfW-EH = Entsprechende KfW-Effizienhausstandard |  QEND = Endenergiebedarf | E-Kl = Energieeffizienzklasse | Primärenergiefaktoren: Erdgas = 1,1 | Fernwärme = 0,5 | Elektroenergie = 1,8

Fazit

Die verschiedenen Systemkombinationen haben jeweils Vor- und Nachteile. Die versuchte Vergleichbarkeit der Systeme, wie hier gezeigt, lässt sich nur recht schwierig gestalten. Ein direktes Paradebeispiel lässt sich nur mit Einbeziehung aller Parameter und Gegebenheiten erschaffen.

Nicht vernachlässigt werden sollte ein Blick auf die jeweiligen Endenergieverbräuche, da ggf. ein niedriger Primärenergiebedarf einen erhöhten Endenergieverbrauch und damit erhöhte Brennstoffkosten mit sich bringt.

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