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Warum Lüften?

 

Warum lüften? Die permanente Verschärfung der Vorschriften über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden und das Bewusstsein für die Qualität der Luft, die wir in geschlossenen Räumen ein- und ausatmen, verstärken die Rolle der Lüftung im Wohnungsbau. Wärmegedämmte und hermetisch dichte Fenster und Außenfassaden ermöglichen keinen ausreichenden natürlichen Luftwechsel durch Infiltration und die Suche nach Einsparungen bei der Heizung erfordern eine bessere Kontrolle der Wärmeverlustquellen, einschließlich der von der Be- und Entlüftung, die eine immer wichtigere Rolle spielen. 

Warum lüften?

Die meisten der im Bau eingesetzten Komponenten und Materialien, die einen direkten oder indirekten Einfluss in den Energieverbrauch des Hauses (Fenster, Dämmung, usw.) haben, konnten in den letzten Jahrzehnten energetisch optimiert werden.

Die wichtigste Quelle zur Einsparung von Energie

Bedenkt man, dass die Lüftung etwa 20 bis 25% der Heizkosten eines nicht- oder schlecht isolierten Hauses ausmacht, so erhöht sich dieser Wert auf 50% für ein sehr gut isoliertes Haus. Aus diesem Grund wird es wesentlich, ein Lüftungssystem, welches  Energieeffizienz und Wohnkomfort vereinbaren kann, beim Neubau oder bei der Sanierung zu berücksichtigen. Unter den zahlreichen Lüftungssystemen am Markt kombiniert eine Lüftungsart in hervorragender Weise den idealen Kompromiss zwischen Energieeinsparung und Luftqualität: die bedarfsgeführte Lüftung.

 

Diese Gründe sprechen für Lüftungsanlagen und -systeme

Die Stoßlüftung ist eine ineffiziente und teure Art der Lüftung

 

Darum ist die Fensterlüftung ineffizient

Die Fensterlüftung ist ineffizient.

Die Fensterlüftung spielt bei der Frage warum lüften? eine zentrale Rolle. In den vergangenen Jahrzehnten war sie eine zweckdienliche Lösung zur Sicherstellung des Luftaustausches. Die Fensterlüftung hat so zu einer ausreichend hohen Luftqualität in der Wohnung beigetragen. Die Hauptgründe dafür waren die aus heutiger Perspektive niedrigen Energiekosten sowie die Tatsache, dass Gebäude weitaus weniger luftdicht gebaut wurden, als es heute der Fall ist. 

Angesichts der heutigen Normen und Vorgaben sind intelligente Lüftungsanlagen und -systeme zur Wohnraumlüftung notwendig, um den genauen Bedarf an Frischluft zu bestimmen. Es drängen sich die entscheidenden Fragen auf, wie die Bewohner einer Wohnung bzw. eines Hauses feststellen sollen, ob genügend frische Luft nachströmt oder ob die Frischluft an der richtigen Stelle ins Innere der Wohneinheit gelangt?

Die klassische Fensterlüftung stellt keine passable Lösung mehr dar, weil die Frischluftzufuhr entweder zu gering oder zu hoch ausfällt. So nehmen die Fensteröffnungszeiten, Kippstellung oder eine fehlende Querlüftung direkten Einfluss auf die Zufuhr der Luft. Das Ergebnis sind für gewöhnlich steigende Wärmeverluste insbesondere im Winter. 

Der Zweck von Lüftungsanlagen und -systemen

Das wichtigste Ziel einer Lüftungsanlage ist die Sicherstellung der bestmöglichen Luftqualität, indem die verbrauchte Luft des Innenraumes durch frische Luft ersetzt wird (Luftwechsel). Die Beurteilung des Wohnraumklimas basiert auf divergenten Einflussfaktoren, wie zum Beispiel der CO2-Gehalt. Am wichtigsten ist die Feuchtigkeit. Sie ist der mit Abstand wichtigste Faktor im hinsichtlich des Wohnraumklimas. 

 

Ursachen von schlechter bzw. verbrauchter Luft in der Wohnung

Luftfeuchtigkeit

 

Die Luftfeuchtigkeit ist im Wohnungsbau in vielerlei Hinsicht von hoher Bedeutung. Eine zu hohe oder zu geringe Luftfeuchtigkeit kann negative Folgen sowohl für die Bewohner als auch für die Bausubstanz haben. Erhöhte Luftfeuchtigkeit entsteht meist durch menschliche Aktivitäten (Atmung, Schweiß etc.) oder die Verdampfung aufgrund unterschiedlicher Tätigkeiten (Waschen, Kochen, Trocknen etc.). In einem 4-Personen Haushalt werden pro Tag ca. 6-12 kg Wasser in Form von Wasserdampf freigesetzt.

Tabellarische Übersicht
Wasserdampfquellen im Gebäude Warme Dusche Offener Kochtopf Warmes Bad Atmen einer Person bei intensiver Aktivität Kochtopf mit Deckel 5 kg zu trocknende Wäsche Atmen einer Person bei normaler Aktivität Heißes Essen auf dem Tisch Atmen einer Person in Ruhe
 g/h 2.600 900 700 400 350 200 100 60 50

 

Immer dichtere Fenster und Außenfassaden sorgen dafür, dass neben der Wärme auch die Feuchtigkeit im modernen Haus bleibt. Die Folgen zu hoher Luftfeuchtigkeit sind häufig, Schimmel- und Milbenwachstum sowie schlechte Luftqualität. Für die Gesundheit und den Komfort der Bewohner sowie den Schutz der Bausubstanz sollte die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 % und 60 % liegen.

Ein hoher Feuchtigkeitsgehalt birgt Risiken

Durch hohe Luftfeuchtigkeit im Inneren der Gebäude, erhöht sich das Risiko des Befalls von Staubmilben. Außerdem kann die erhöhte Raumluftfeuchte zu Kondensat an kühlen Oberflächen führen; das sind vorausgehende Faktoren für Pilzbefall und starke Vermehrung von Bakterien. Einige der durch Mensch oder Tier ausgestoßenen Bakterien überleben nicht lange an der Luft – jedoch können andere für Monate auf feuchten Oberflächen überleben.

Staubmilben können nur unter optimalen Bedingungen überleben: 24°C und 75 % relative Luftfeuchtigkeit. Eine Reduzierung der relativen Luftfeuchte um 5 % verringert die Anzahl der Staubmilben um ein Sechstel. Sie verschwinden bei einer relativen Luftfeuchtigkeit unter 45 %.

Schimmel und andere Mikroorganismen stehen repräsentativ für mehr als 100.000 verschiedene Arten von mikroskopischen Schimmelpilzen. Die Feuchtigkeitseinwirkung bildet riechende, leicht flüchtige organische Verbindungen (VOC).

Auch die Schädigung von Materialien durch Feuchtigkeit erhöht die Schadstoffemission und muss ebenfalls berücksichtigt werden. Es ist also notwendig, die relative Luftfeuchtigkeit wirksam im Gebäude durch eine effiziente Lüftung zu erfassen. Die Raumluftfeuchte sollte für den Komfort und die Gesundheit der Bewohner zwischen 40 % und 50 % stabilisiert werden.

Im Bundesgesundheitsblatt 46 (2003), „683-693“, wurde die Studie „Vorkommen, Ursachen und gesundheitliche Aspekte von Feuchteschäden in Wohnungen. Ergebnisse einer repräsentativen Wohnungsstudie in Deutschland“ veröffentlicht. Diese Studie fasst die Untersuchung von bundesweit 5530 Wohnungen zusammen. Alarmierend sind folgende Erkenntnisse:

  • Feuchteschäden in 21,9 % der Wohnungen (ca. 8,3 Mio. Wohnungen bundesweit)
  • Feuchteschäden lüftungsrelevant in 14,2 % der Wohnungen (ca. 5,45 Mio. Wohnungen)
  • Schimmelpilzbefall sichtbar in 9,3 % der Wohnungen (ca. 3,55 Mio. Wohnungen)
  • Schimmelpilzbefall lüftungsrelevant in 5,8 % der Wohnungen (ca. 2,2 Mio. Wohnungen)

Aus dieser repräsentativen Studie geht eindeutig hervor, dass ,,nutzerunabhängige Abluftanlagen“ und sogar eine „Schachtlüftung“ das Gefährdungspotenzial deutlich mindern.

Tabelarische Übersicht

Einflüsse auf lüftungsbedingte Feuchteschäden im multiplen, logistischen Regressionsmodell (OR = Odds Ratio).

Quelle: Brasche, S., E., Heinz, T., Hartmann, W., Richter; W., Bischof: Vorkommen, Ursachen und gesundheitliche Aspekte von Feuchteschäden in Wohnungen. Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 46 (2003), 683-693

VOC (volatile organic compounds): gefährliche Schadstoffe

 

Viele weltweit durchgeführte Studien zeigen, dass eine nicht ausreichende Lüftung die Verbreitung von Schadstoffen im Gebäude ermöglicht. Diese Werte liegen meist weit über den empfohlenen und vorgeschriebenen Werten der WHO. Die dafür verantwortlichen Produkte sind zum Beispiel:

  • Farben,
  • Tapeten,
  • Verglasungen,
  • Bodenbeläge,
  • Polituren, 
  • Spraydosen,
  • Ölöfen,
  • Raumluftsprays, usw.
VOC (volatile organic compounds) gefährliche Schadstoffe

VOC (volatile organic compounds) sind gefährliche Schadstoffe

Luftverschmutzung wird zumeist mit schlechter Umgebungsluft assoziiert, die durch Industrie- und Autoabgase verursacht werden. Entsprechend hoch ist auch in dieser Hinsicht die Notwendigkeit einer modernen Wohnraumlüftung zur Sicherstellung der Frischluftzufuhr. Schließlich verbringt der Mensch mehr als die Hälfte seines Lebens in solchen Räumen.  

Es ist teilweise bedauerlich festzustellen, dass nicht die Wohnräume der Gebäude im Vordergrund der Medien stehen, obwohl deren Einfluss auf unsere Gesundheit weit wichtiger ist, als die des äußeren Umfelds.

Der Einsatz eines Lüftungssystems, dessen Luftwechsel sich den Bedürfnissen des Menschen anpasst, hilft auch die Konzentration von Schadstoffen in der Luft drastisch zu reduzieren. Lesen Sie hierzu auch diesen Fachbeitrag des Umwelt Bundesamtes

 

 

Kohlendioxid (CO2)

 

Die Atmung trägt wesentlich zum Kohlendioxid-CO2-Gehalt bei

Die Atmung trägt wesentlich zum Kohlendioxid-CO2-Gehalt bei.

Das Vorhandensein von Kohlendioxid ist vor allem auf den Menschen zurückzuführen (Atmung); Studien haben bewiesen, dass die Emissionen meistens mit Feuchtigkeit verbunden sind.

Beim Atmen produziert ein Mensch im Durchschnitt 14 l/h CO2. Unter den unterschiedlichen Schadstoffen findet man unter anderem Kohlenmonoxid (erzeugt durch Heizungsanlagen, Gaskocher, Nikotin), Radon, Asbest, Stickstoffoxide sowie Tabak und biologische Schädlinge (Staubmilben, Mikroben, Pilze usw.). Weiterführende Informationen finden Sie hier